28 MAY 2025, 7pm -
MEbU
Münster (part 1) 04 JUL 2025, 7pm -
within
Ars Acusmatica, MEbU Münster (part 3)
X. CALL FOR ACOUSMATIC WORKS
The selected pieces will be performed
The Call opened Nov 8th 2024 Many thanks to all
submitters!
The 10. Ars Electronica Forum
Wallis 2025 Concert Selection
(26 pieces)
All
in all, 274 pieces by
249
composers (F 62, M 186, O 1)
from 39 countries and all continents have been submitted.
The exact concert programs
Jury Ars Electronica Forum
Wallis 2025 Concert Curator Ars Electronica Forum Wallis 2025 Simone Conforti. Composer, computer music designer, sound designer and software developer, born in Winterthur, graduated in Flute and Electronic Music. Computer Music Designer professor at IRCAM and Co-founder and CTO of MUSICO. Formerly co-founder of MusicFit and MUSST, has worked for ArchitetturaSonora, and as researcher for the Basel University, the HEM Geneva, the HEMU in Lausanne and the MARTLab research center in Florence. Specialised in interactive and multimedia arts, his work passes also through an intense activity of music oriented technology design, in this field he has developed many algorithms which ranges from sound spatialisation and space virtualisation to sound masking and to generative music. He has been professor in Electroacoustic Composition and Computer Music at the Conservatoire of Cuneo and Florence and worked as computer music designer at CIMM of Venice Biennale. https://simoneconforti.eu/?page_id=8Ars Electronica Forum Wallis 2025 loudspeaker setup at MEbU (by Simone Conforti) ![]() ![]()
MEbU (Münster Earport by UMS'nJIP) at the foot of the Finsteraarhorn and the Rhone Glacier is Swiss Contemporary Music Duo UMS’nJIP's autonomous rehearsal and performance space, in the middle of the Swiss Alps and at the same time centrally connected to the most important European transport axes. MEbU includes a permanently installed 16-channel acousmonium to perform electroacoustic (acousmatic) music – one of the few publicly accessible of its kind in Europe.
Ars
Electronica Forum Wallis 2025 Call for
Acousmatic Works / AEFW 2025 Selection concerts
@ arttourist.com,
CAROL 4/2025, p.48/49 AT/KG: Was ist die Ars
Electronica Forum Wallis?
JH/FW: Die Ars Electronica Forum Wallis (AEFW) ist eine seit 2015 bestehende Programmschiene für akusmatische Musik innerhalb des Festivals für Neue Musik Forum Wallis. Deren Repertoire speist sich Jahr für Jahr aus einem internationalen Call for Acousmatic Works, 2025 feiert sie ihre 10. Ausgabe. AT/KG: Wie kamen Sie dazu, diese in den Walliser Alpen zu etablieren? JH/FW: Akusmatische Musik (Anm. d. Red.: Musik ausschliesslich für Lautsprecher) ist in ansprechender Qualität selten live zu erleben, denn die technischen Anforderungen sind komplex und die Instrumente teuer. Am MEbU im Goms verfügen wir aber über ein fix installiertes State of the art-16-Kanal-Akusmonium. Dieses wurde von Simone Conforti, der am IRCAM in Paris unterrichtet und für die Biennale Musica in Venedig tätig war, designt und eingerichtet. Somit können wir denkbar beste Voraussetzungen für akusmatische Musik bieten – und mit dieser Programmschiene weitherum auch ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal. (schmunzelt) Zudem ist akusmatische Musik angesichts der Pracht der Walliser Alpen auch ein Statement, das zum Nachdenken anregt. AT/KG: Bemerkenswert
ist, dass beim Call for Acousmatic Works der AEFW
keine Anmeldegebühren anfallen, ebensowenig gibt es
ein Ranking, was sind die Gründe hierfür?
JH/FW: Es gibt zahlreiche Wettbewerbe, deren Kosten zu einem beträchtlichen Teil über die Anmeldegebühren von KomponistInnen finanziert werden und deren Preisgelder im Verhältnis dazu symbolisch sind. Wir vertreten den Standpunkt, dass der Veranstalter die Mittel für eine solche Konzertreihe nicht auf die Mehrheit der – notabene nicht ausgewählten – KomponistInnen abwälzen sollte, sondern unabhängig davon generieren muss. Zur Rankingfrage: Uns geht es darum, einer möglichst grossen Zahl von Werken Visibilität zu verschaffen. Lediglich drei Werke aus Hunderten von Eingaben in einem Ranking zu küren finden wir anmassend. Unser Prinzip ist vielmehr ein aktivistisches. Lassen Sie mich dies anhand des folgenden Vergleiches etwas näher erläutern: vor 40 Jahren – in Zeiten vor Internet – gab es, sagen wir mal, weltweit ein Dutzend unabhängiger Bubbles, in welchen Neue Musik gespielt, rezipiert und eben auch in Wettbewerben gewürdigt wurde. In jeder Bubble kamen jeweils etwa 20 KomponistInnen regelmässig in die Ränge, was auf die weltweite Szene hochgerechnet bedeutet, dass über 200 KomponistInnen die Preise weltweit unter sich ausgemacht haben. In unserer globalisierten Welt sind diese Bubbles zu einer grossen zusammengeschmolzen, aber die Anzahl der gekürten KomponistInnen ist nicht um den entsprechenden Faktor gewachsen. Im Gegenteil, sie hat sich verringert: gefühlt sind nicht mehr als 50 KomponistInnen regelmässig in den Top-Rankings zu finden. Das sind 75% weniger, das professionelle Spielfeld ist somit verknappt. Auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heissen Stein ist: Indem wir nicht nur eine Handvoll, sondern wie in diesem Jahr 26 Stücke spielen und 14 weiteren eine Special Mention verleihen, bekommen überdurchschnittlich mehr Werke ein Spielfenster und alle KomponistInnen ein Zertifikat. Die gespielten KomponistInnen erhalten die Royalties und die Übernachtungen bezahlt. Dies übersteigt in vielen Fällen bereits ein Preisgeld. Insgesamt finden wir das zielführender. AT/KG: Die Jury der
AEFW ist mit Kotoka Suzuki, Reuben de Lautour, Jaime
Oliver La Rosa und Ihnen seit Jahren dieselbe, hat
dies eine spezielle Bewandtnis?
JH/FW: Ja, das ist eine bewusste Entscheidung: Wir haben ein konstantes Jury-Ensemble, das über die Jahre einen ästhetischen Diskurs führt. Dieser wäre nicht möglich, wenn die Jury jedes Jahr anders zusammengesetzt würde. Der Austausch der JurymitgliederInnen ist ausgesprochen offen, und wir überblicken gemeinsam eine Entwicklung über mehrere Jahre, was besonders wertvoll ist. Besonders ist auch, dass wir über die individuellen Backgrounds der JurymitgliederInnen — mit der Ausnahme von Afrika, zumindest noch für den Moment — sämtliche Kontinente abdecken: Kotoka Suzuki steht für den asiatischen Raum, Jaime Oliver La Rosa für beide Amerikas, Reuben de Lautour für den türkisch-arabischen und austro-pazifischen Raum und ich für das alte Europa. AT/KG: Ist die akusmatische Musik männerdominiert? Die Programm-Lineups lassen zumindest diese Vermutung zu. JH/FW: Zahlenmässig scheint dies der Fall zu sein, musikalisch ist es aber nicht so: Unsere Erfahrung zeigt, dass sich hinter den Stücken, die wir intern über die Jahre am höchsten bewertet haben, auffällig oft KomponistInnen verbergen. Dabei stellen diese in der Regel — und leider — nicht mehr als 20% des Eingabekollektivs. Sie kommen aber mit ihren Stücken statistisch sehr weit nach vorne. Wir wählen Stücke aus, die wir aus verschiedenen Gründen hörens- und vorstellenswert finden, das Geschlecht spielt im Grunde keine Rolle. Aber in mehreren Ausgaben reichten KomponistInnen so gute Werke ein, dass wir eine Beteiligung von mehr als 50% gekürten KomponistInnen hatten, und dies bei einer Beteiligung von weniger als 25%! Chapeau! AT/KG: AEFW, quo
vadis?
JH/FW: Da die IGNM-VS, die Ortsgruppe der Int. Gesellschaft für Neue Musik, welche das Forum Wallis organisiert, mit dem MEbU eine mehrjährige Partnerschaft eingegangen ist, können wir in den kommenden Jahren jederzeit auf ein qualitativ überdurchschnittlich gutes Instrument zurückgreifen. Das MEbU hat seit 2023 mit der Ars Acusmatica eine eigene Konzertreihe für akusmatische Musik im Goms aufgebaut und bietet über das ganze Jahr weitere Spielmöglichkeiten für akusmatische Musik an. So werden wir in den kommenden Jahren diese Aktivitäten verstärken und bedeutend mehr Werke spielen lassen können.
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