15 MAR 2024 8pm - Kippel
16 MAR 2024 8pm - Eischoll

17 MAR 2024 5pm - Reckingen

WALLISER VOLKSLIEDER REVISITED

 




PROGRAMM

Walliser Volkslieder
in bekannten und neuen Arrangements
zum Zuhören und Mitsingen

Werke von Meier, Lehner-Mutter, Imhof,
Burgener/Hagen (UA), Brantschen, Ruppen

Oberwalliser Volksliederchor
Leitung: Javier Hagen


Die Konzerte finden im Rahmen des Programms "Volksliädär leeru und schi in er Famili singu" statt, zur Popularisierung des oberwalliser Volksliederguts im Rahmen von Schularbeit, Volkskonzerten und der Herausgabe eines neuen Liederheftes für die Schulen und den Hausgebrauch.



LIEDERFOLGE

Abschied vom Rhonetal 
(Burgener), um 1980
Ä
s Liäbesliädji (Stefan Ruppen), 2010
Ständchen (Imhof, arr. Hagen) 
um 1970, aus dem Nachlass (Solisten: Regotz/Hagen), UA
Im Goms (Burgener, arr. für gem. Chor: Hagen), UA
Am Grängjerseeli (trad.)
(A) Im stillen Hirtentale (Brantschen), um 1950

Weisch no (Stefan Ruppen), 2010
Minschter, miis Heimatdorf (Manuela Lehner-Mutter), 2019 (Solisten: Bundi/Hagen)
Pu so nu so de! (Burgener, arr. für gem. Chor: Hagen), UA
Än säältsame Tüüsch (Imhof), um 1970, aus dem Nachlass (Solisten: Diezig/Hagen). UA
Miis Gletscheralphittji (Brantschen), um 1950
(A) Der Geissbüäb (Brantschen), um 1950

Näbubii püüru (Burgener, arr. für gem. Chor: Hagen), UA
Ds brav Josi (Imhof), um 1970, aus dem Nachlass (Solisten: Werlen/Hagen), UA
Ds Grosspapasch Glatzuliedji 
(Burgener, arr. für gem. Chor: Hagen), UA
(A) Heimatderfji (Brantschen), um 1950
(A) Weischus dü (Eugen Meier), 2003

Ds Rägutropfji 
(Burgener, arr. für gem. Chor: Hagen), UA
(A) Abschied vom Gantertal (Adolf Imhof), um 1950



KOMPONISTEN

LEHNER-MUTTER, MANUELA (*1982). Jodlerin – mit 15 Jahren hat Manuela den Jodelgesang für sich entdeckt. Die eigene, archaische Singweise, so wie die schillernden Trachten begeisterten sie. Neben etlichen Auftritten als Solojodlerin begeistert Sie auch das Publikum mit Kleinformationen, welche alle durch ihren einzigartigen Stil geprägt sind.
Sängerin – neben dem Jodelgesang begeistert sie sich auch für andere Stilrichtungen, welche sie beherrscht. Musikpädagogin – als ausgebildete Musikpädagogin mit Vertiefung Schulmusik 1 unterrichtet sie Kinder und Jugendliche. Neben verschiedenen Stellen als Musiklehrerin gibt sie auch Unterricht im Jodelgesang, Popgesang, Gitarre, und erteilt Stimmbildung für verschieden Chöre. Chorleiterin –studierte an der ZHdK bei Dr. Stephan Klarer Chorleitung. Mittlerweile leitet sie 4 Chöre, davon 3 Jodelchöre. Komponistin – das Komponieren und Arrangieren ist eine Leidenschaft von ihr. Die meisten entstandenen Kompositionen sind Jodellieder und Natrujodel mit Bezug zum Wallis.

BRANTSCHEN, GREGOR (1894-1987), geboren in Randa (VS), der 'Liederpfarrer', empfing die Priesterweihe 1919, war Pfarrer von Blatten im Lötschental, danach über 50 jahre Pfarrer von Zermatt. Erhielt seine musikalische Ausbildung zunächst von seinem Vater, einem versierten und vielseitigen Musiker und Organisten, danach bei Gustav Zimmermann, Charles Haenni und Johann Imahorn. Neben zahlreichen Kompositionen religiösen Inhalts sind v.a. seine weltlichen Lieder, deren Texte auch er selber verfasste, zum Volksgut geworden. Mit seinem Zermatter Trachtenchor wurden diese vom Radio und Fernsehen aufgezeichnet. Mitarbeit bei Liedersammlungen für Schule und Kirche. 1957 Oberwalliser Kulturpreis des Rottenbundes. Zu Brantschens bekanntesten Liedschöpfungen gehören das 'Lied der Alpenrose', 'Lied vom Hirtenknab', 'Der Geissbüäb' und 'Mis Heimatderfji'.

BURGENER, GERMAN, geboren 1936 in Zermatt, Matura am Kollegium St. Fidelis in Stans, Theologiestudium am Seminar Sitten und an der Universität Innsbruck. Priesterweihe 1962. Vikar in Brig, Pfarrer in Susten, Saas-Fee, Törbel und Gampel. Zusammen mit seinem Bruder Karl Burgener und seiner Schwester Lea Imboden-Burgener gab er das "Walliser Liederbuch" heraus. German Burgener komponierte neben Chorgesängen und Volksliedern auch Märsche, Ländler, Walzer, Polkas und Mazurkas, die er in der Sammlung "Melodien aus dem Oberwallis" gedruckt zugänglich machte.


BURGENER, KARL (1918-94), ist in Zermatt geboren, 1939 Matura am Kollegium Spiritus Sanctus in Brig, 1939-44 am Priesterseminar in Sitten, Priesterweihe 1943, Pfarrer in Saas-Grund, St. Niklaus und Herbriggen, Musikausbildung bei Charles Haenni in Sitten und am Konservatorium Fribourg, Dirigent von Kirchenchören und Blasmusiken, schuf eine grosse Zahl religiöser Kompositionen: Messen, Offertorien, Motetten - daneben aber auch eine Menge weltlicher Lieder, als bekannteste 'Älplertanz', 'Sehnsucht nach dem Wallis', 'Mein Dorf St. Niklaus'. Mit seinen Geschwistern Mitherausgeber des 1983 im Rottenverlages erschienenen "Walliser Liederbuches", Verfasser von Werken zur Geschichte der ihm anvertrauten Pfarreien und Kirchen und des Oberwalliser Cäcilienverbandes, Mitbegründer des Schweizerischen Katholischen Kirchenmusik Verbandes, Diözesanvertreter im Allgemeinen Cäcilienverband der Länder deutscher Sprache. Burgener schrieb die meisten seiner Texte selber. 1994 verstorben. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Burgener

HAGEN, JAVIER (*1971), https://de.wikipedia.org/wiki/Javier_Hagen

IMHOF, ADOLF (1906-76) gründete 1957 den Oberwalliser Volksliederchor und war dessen Dirigent bis 1964. Sohn des Schmiedemeisters und Volksliedersammlers Josef-Marie Imhof. Studierte Philosophie an der Gregoriana in Rom und Theologie in Sitten, 1933 Vikar in Glis und 1939 Kaplan in Brig. Fortsetzung des Studiums an der nach Sitten exilierten Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. 1957-70 Lehrer für Deutsch, Latein und Französisch am Kollegium Brig. Von 1933-39 Harmonielehre und Komposition bei Charles Haenni in Sitten. Imhof schrieb zahlreiche Chorlieder, Duette, Tänze und Märsche, deren Texte, meist in Mundart, er auch selber verfasste. Sein populärstes Werk ist das Singspiel 'Im Gantertal' - Lieder wie 'Abschied vom Gantertal' - 'Bortellied' - 'z'Heimfahri' - 'zer Taferna' sind längst zu Volksliedern geworden. 1975 Kulturpreis der Stadt Brig. 1982 wurde ihm post mortem in Bern der 'Goldene Tell' in Anerkennung seiner Verdienste um das Volkslied verliehen.

MEIER, EUGEN (*1934), als Dirigent von Orchestern, Chören und Blaskapellen, als verständnisvoller Musiklehrer wie Leiter legendärer Operettenaufführungen, als weitsichtiger Mitbegründer der Oberwalliser Musikschule oder entscheidender Mitinitiant der Kulturzentrums La Poste hat der ehemalige Visper Musikdirektor (1962-99) das musikalische Oberwallis in den vergangenen 40 jahren geprägt wie kaum ein Zweiter. Der gebürtige Würenlinger studierte an der Musikakademie Zürich Orgel und bildete sich zum Kapellmeister mit Chorleiter- und Sologesangsdiplom an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien weiter. Eine Vielzahl populärer wie anspruchvoller Kompositionen, die zuletzt 2004 beim Wettbewerb des Schweizerischen Chorverbandes mit einem 1. Preis ausgezeichnet wurden, lebt im Repertoire vieler Chöre weiter - genannt seien 'Di hibschi Ziit', 'Weischus dü', der Liederzyklus 'Lieder aus dem Tal' sowie zahlreiche Kompositionsaufträge, zuletzt zum 100jährigen Jubiläum des Simplontunnels oder im Rahmen des Pro Helvetia Programmes 'Kaleidoschorales'. https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Meier_(Komponist)

RUPPEN, STEFAN (*1959), aus Naters, Studium an der Swiss Jazz School in Bern. Nach der Ausbildung als Sekundarlehrer und Schulmusiker in Bern Studium in Chorleitung und Schulmusik an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik Luzern. Von 1984 bis 1991 Musiklehrer an der Orientierungsschule in Visp, 1987 bis 1991 Klavierlehrer an der Oberwalliser Musikschule. Seit 1992 ist er Musikprofessor am Kollegium Spiritus Sanctus in Brig und Pianist bei der „Alex Rüedi Big Band“ und der „Jazz GmbH“. Dirigent der Spirit Singers und des Kirchenchores Glis, 1998 Kulturpreisträger des Kantons Wallis. Als Komponist und Arrangeur äusserst vielseitig - neben der Blattner-Oper 2007 sind seine Lieder nach Gedichten von Hubert Theler äusserst populär.




OBERWALLISER VOLKSLIEDERCHOR


Die Geschichte des Oberwalliser Volksliederchors ist untrennbar mit derjenigen des'Liederkaplans' Adolf Imhof und der Geschichte des Singspiels im Wallis verbunden. Als Adolf Imhof - ein Theaterbegeisterter von Jugend auf - im Januar 1957 mit einem grossen gemischten Chor seine Lieder beim Radio in Bern einspielte und diese mit grossem Erfolg über den Äther zu hören waren, äusserten zahlreiche Liebhaber des Volksliedes beidseits des Lötschbergs den Wunsch, der Chor solle sich zu einem Verein zusammenschliessen. Im darauffolgenden März 1957 fand bereits die Gründungsversammlung statt. Adolf Imhof wurde der erste Dirigent, der Volksdichter Dr. Ludwig Imesch der 1. Präsident des neugetauften Oberwalliser Volksliederchores. Seitdem sind über 50 erlebnisreiche Jahre vergangen. Zahllose Lieder wurden für den Volksliederchor geschrieben und aufgeführt. Als Botschafter des Wallis trat er bei den Walsertreffen in Italien, Österreich und Lichtenstein auf, schweizweit im Rahmen der Walliservereinigungen, aber auch im prominenten Berner Kursaal und Casino. 1971-74 spielte er nicht weniger als 4 Platten mit Liedern von Adolf Imhof beim Schweizer Radio in Bern ein, bis 1995 sollten 5 weitere Einspielungen mit Felix Schmid und Franz Weissen folgen. Glanzvolle Aufführungen erlebten die Singspiele 'Im Gantertal' 1968/82/92, 'Dorftanz' 1985, 'Gratzug' 1991 und 'Der letzte Sander' 2000. 1975 wirkten die Mitglieder des Oberwalliser Volksliederchores als Statisten im Walt Disney Film 'Barry'. Weitere Fernsehauftritte erfolgten 1966-85 im Rahmen von Sendungen wie 'Chum und lueg', 'Grüezi mitenand', 'Frohe Klänge aus dem Oberwallis', 'Äs heiters Gmiet' und 'Fyrabig' - 1983 dokumentierte sogar das belgische Fernsehen die Auftritte des Oberwalliser Volksliederchores. 1965 kommt ihm die Ehre zu, beim Empfang des Königs Frederik von Dänemark in Brig im Beisein des Bundespräsidenten Tschudi zu singen, deren Lob und Glückwunsch sind Ehrenzeichen in der Geschichte des Chores. 

Unter den Dirigenten finden wir nach Adolf Imhof (1957-64) die Nachfolger Felix Schmid (1964-87), Franz Weissen (1987-2001, 2014-19), Urs Tenisch (2001-06), Javier Hagen (2006-13, 2023-) und Elmar Rittiner (2019-22), die als Dichter wie Komponisten bleibende musikalische Spuren beim Volksliederchor wie im ganzen Oberwallis hinterlassen haben.

Mit Javier Hagen 2006 tritt der Volksliederchor wieder regelmässig am Schweizer Radio und Fernsehen auf (SR DRS, RSR Espace 2, RSR la première, RRO, SF1 Bsuech us, Canal 9, Tele Oberwallis) und erlangt damit auch schweizweite Aufmerksamkeit. Höhepunkte mit ihm sind 2006-13 ferner die Auftritte an der Seite von Cool a cappella (Seoul) 2010, mit dem Grammygewinner Huang Ruo (New York/Shanghai) 2011, den arabischen Popstars Wael Sami El Kholi (Kairo) und Bahur Ghazi (Damaskus) 2012, dem lettischen Vokalensemble Putni (Riga) 2013, der Mundartband ds Personal 2010-13, oder zusammen mit dem Mainzer Domchor am 1. Internationalen AlpenChorFestival 2008, ferner die unvergesslichen Auftritte zusammen mit den Visper Kindern vor ausverkauften Rängen im Theater La Poste in Visp anlässlich des Forum Wallis 2010/11, die Übergabe des Kulturpreises an Hagen 2013, sowie die ehrenvollen Resultate am kantonalen Gesangsfest in Fully 2011.

Der Oberwalliser Volksliederchor bringt Sängerinnen und Sänger aus dem ganzen Oberwallis zusammen. Er fördert und pflegt das Walliser Volksliedergut und ist ausserdem Gründer der Stiftung zur Förderung der Jugendchöre im Oberwallis und wird von Ursula Pfammatter (Stand: 1.11.2023) präsidiert. Der Oberwalliser Volksliederchor tritt in der Walliser Werktagstracht auf, beim geselligen Zusammensein intoniert er gern selbst in kleinster Runde seine heiteren, fröhlichen und besinnlichen Lieder - und mit etwas Glück lassen sich diese spätabends nach den Proben in den Kneipen der Briger Altstadt vernehmen!




LEHRMITTEL MIT VOLKSLIEDERN AUS DEM OBERWALLIS

Ein wichtiger Schlüssel zum
Verständnis musikalischer Identitäten ist,
sie mit den entsprechenden Mitteln zu präsentieren
und zugänglich zu machen.

Die IGNM-VS-Publikation "Volkslieder üs dum Oberwallis" schliesst eine seit über 40 Jahren offen gebliebene Lücke: praktisches und anschauliches Lernmaterial mit Volksliedern aus dem Oberwallis, eingerichtet für den Gebrauch in der Schule. Die Lernhefte gehen auf die Initiative „Volksliädär leeru und schi in er Famili singu“ des Walliser Ensembles für Neue Musik UMS ’n JIP im Frühjahr 2020 zurück, mit dem Ziel, über das Singen von einheimischen Volksliedern die Geselligkeit zuhause während der Corona-Krise zu beleben.

Die IGNM-VS ist die Walliser Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (International Society for Contemporary Music ISCM), ihrerseits eine der bedeutendsten und geschichtsträchtigsten musikkulturellen Gesellschaftender Welt. Die IGNM-VS wurde 2011 gegründet und zeichnet für verschiedene Projekte zur Förderung einheimischer und Neuer Musik im Wallis verantwortlich, darunter das Festival für Neue Musik Forum Wallis. Seit 2006 wurden dort von Ensembles wie Klangforum Wien, Ensemble Modern, Recherche oder dem Arditti Quartet Werke von über 400 zeitgenössischen KomponistInnen aus aller Welt gespielt, wovon über 70 einheimische TonsetzerInnen. Über die Aufführungen Neuer Musik hinaus ist der IGNM-VS auch die Vermittlungs- und Schularbeit ein wichtiges Anliegen. Die projektierte Volkslieder-Publikation ist Zeugnis davon. http://ignm-vs.ch









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